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 Plauderecke

11 Methoden, um Unheilsames zu transformieren (öffentlich)

öffentlich lesbar

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05.05.25 21:29

Im Laufe eines Tages erleben wir immer wieder innere Zustände, die uns belasten: Wut, Angst, Sorgen, Ärger oder Neid. Diese sogenannten unheilsamen Geisteszustände rauben uns Energie, belasten unsere Beziehungen und halten uns oft davon ab, klar, liebevoll oder konstruktiv zu handeln.


Nach der buddhistischen Lehre (und auch im praktischen Alltag) können wir aktiv mit negativen Gedanken, Gefühlen und Impulsen umgehen – anstatt ihnen ausgeliefert zu sein.

Die folgenden elf Methoden helfen dabei, innerlich heilsamer und gelassener zu leben:


1. Das Gegenteil kultivieren

Prinzip:

Begegne einem negativen Zustand mit seinem positiven Gegengewicht.

Beispiele:

· Du fühlst Angst vor einer Prüfung oder einem Gespräch → Erinnere dich an frühere Situationen, die du gut gemeistert hast. Sprich dir selbst Mut zu: „Ich habe das schon einmal geschafft, ich schaffe es wieder.“

·  Du empfindest Groll gegen jemanden → Versuche dich in ihn hineinzuversetzen. Vielleicht hat er selbst viel Leid erfahren. Kultiviere Mitgefühl.

·  Du spürst Neid → Statt dich mit anderen zu vergleichen, entwickle Mitfreude: „Wie schön, dass es ihm gut geht – vielleicht kann ich davon etwas lernen.“

 

2. Orientierung an einem weisen Vorbild

Prinzip:

Stelle dir vor, wie ein weiser oder gereifter Mensch in deiner Situation handeln würde.

Beispiele:

· Du bist kurz davor, jemandem eine verletzende Nachricht zu schreiben → Stell dir vor: Wie würde der Dalai Lama, Jesus oder eine ruhige, gelassene Person reagieren? Wahrscheinlich mit Verständnis, vielleicht mit Schweigen.

· Du bist enttäuscht oder verletzt → Frag dich: Wie würde mein weiseres Ich aus der Vergangenheit das sehen? Was habe ich damals getan, was mir geholfen hat?

 

3. Die Achtsamkeit bewusst umlenken

Prinzip:

Statt dich vom Negativen beherrschen zu lassen, lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf etwas Positives oder Neutrales.

Beispiele:

· Du liegst abends wach und kreist ständig um Probleme → Lenke deine Achtsamkeit auf deinen Atem. Zähle ruhig ein paar Atemzüge oder fühle bewusst deinen Körper.

· Während eines Spaziergangs kommt eine Welle negativer Gedanken → Richten deinen Blick gezielt auf Details in der Natur: Blätter, Licht, Geräusche. Das holt dich ins Jetzt.

· Du bist innerlich unruhig → Setz dich mit einem Buch hin, hör Musik, schreib Tagebuch – eine bewusste Unterbrechung verändert die Dynamik.

 

4. Direkte innere Erforschung

Prinzip:

Statt davonzulaufen oder zu reagieren, geh bewusst in das Gefühl hinein – und untersuche es wie ein Forscher.

Beispiele:

· Du spürst Wut → Frag dich: Was genau ärgert mich eigentlich? Was wurde in mir verletzt? Welche Erwartung steckt dahinter?

· Du bist niedergeschlagen → Nimm dir Zeit und schreib auf: Was belastet mich gerade? Oft zeigen sich versteckte Auslöser, die du vorher nicht wahrgenommen hast.

· Du grübelst über einen Konflikt → Stell dir Fragen wie: Ist meine Sicht die einzige? Was will ich eigentlich erreichen? Wo kann ich Verantwortung übernehmen?

 

5. Unterdrücken – als letzte Möglichkeit

Prinzip:

Wenn du spürst, dass der Impuls zu stark ist und keine der anderen Methoden hilft, darfst du ihn – kurzfristig – bewusst unterdrücken, um Schaden zu vermeiden.

Beispiele:

· Du bist in einem Streit kurz davor, etwas Verletzendes zu sagen → Halt innerlich an, atme tief durc, zähle bis 10, verlasse notfalls den Raum. Selbstkontrolle ist hier Selbstschutz.

· Beim Autofahren nimmt dir jemand die Vorfahrt und du wirst wütend → Statt aus dem Fenster zu schreien, sag dir innerlich: „Nicht mein Thema. Ich bleibe bei mir.“

· Du bist getriggert durch eine Nachricht oder E-Mail → Geh nicht sofort in die Reaktion. Schließe den Laptop, geh eine Runde spazieren, antworte erst später.

 

6. Metta – die Praxis der liebenden Güte

Durch das bewusste Kultivieren von Mitgefühl und Wohlwollen – zuerst für sich selbst, dann für andere – verändert sich die innere Stimmung grundlegend.

Beispiel:

Sage innerlich:

„Möge ich glücklich sein. Möge ich in Sicherheit leben. Möge ich frei sein von Leid.“

Dann erweitere das auf Menschen, mit denen du Schwierigkeiten hast. Das öffnet das Herz und entkräftet negative Emotionen.


7. Radikale Akzeptanz

Unheilsames nicht bekämpfen oder verdrängen, sondern annehmen, dass es da ist – ohne sich damit zu identifizieren.

Beispiel:

Statt zu denken: „Ich darf keine Angst haben“, sage dir:

„Es ist okay, dass ich gerade Angst habe. Ich beobachte sie, ohne zu handeln.“

Durch Annahme löst sich der innere Widerstand – oft ist das der erste Schritt zur Veränderung.


8. Körperbewusstsein & Embodiment

Gefühle äußern sich im Körper. Durch Atemübungen, achtsame Bewegung oder Meditation kannst du Unheilsames energetisch transformieren.

Beispiel:

Setz dich aufrecht hin, atme tief in den Bauch, spüre den Kontakt zum Boden. Das erdet und beruhigt den Geist.


9. Innerer Dialog – das innere Kind oder Schattenarbeit

Viele unheilsame Muster stammen aus der Kindheit oder unbewussten Persönlichkeitsanteilen. Der bewusste Dialog mit diesen inneren Teilen kann klären und heilen.

Beispiel:

Frage dich: „Welcher Anteil in mir hat jetzt gerade Angst oder ist verletzt?“

Sprich liebevoll mit diesem Anteil, statt ihn zu verdrängen. Das schafft inneren Frieden.


10. Dankbarkeit kultivieren

Dankbarkeit verändert deinen Fokus radikal – weg vom Mangel, hin zur Fülle. Sie ist eine der stärksten emotionalen Gegengifte gegen Neid, Groll, Depression und Angst.

Beispiel:

Schreib täglich drei Dinge auf, für die du dankbar bist – selbst Kleinigkeiten wie „mein Kaffee heute Morgen“ oder „die ruhige Minute auf dem Balkon“.


11. Selbstmitgefühl statt Selbstkritik

Viele leiden mehr unter ihrer harten inneren Stimme als unter den tatsächlichen Umständen. Lerne, mit dir selbst so freundlich zu sprechen, wie mit einem guten Freund.

Beispiel:

Statt: „Ich bin schon wieder zu schwach gewesen“, sage:

„Ich bin ein Mensch, der gerade leidet. Das ist okay. Ich gebe mein Bestes.“

Diese Methoden zeigen: Du bist deinen inneren Zuständen nicht ausgeliefert. Du kannst lernen, mit ihnen zu arbeiten – Schritt für Schritt. Jeder kleine Erfolg zählt. Vielleicht konntest du früher einem Gefühl nicht entkommen – und heute gelingt es dir, innezuhalten, umzulenken, dich zu regulieren. Dann ist das bereits ein Durchbruch.

Es geht nicht um Perfektion. Es geht darum, achtsam zu üben und immer wieder bewusst zu wählen.


Lust, tiefer einzusteigen? Ich begleite dich gern.

Wenn du spürst, dass dich diese Themen ansprechen und du mehr über diese Werkzeuge lernen oder sie individuell anwenden möchtest, stehe ich dir gerne als psychologischer Berater zur Seite.

Gemeinsam finden wir heraus, welche Methoden zu dir passen – und wie du sie in deinem Alltag nachhaltig integrieren kannst.


Melde dich gerne bei mir – ich freue mich auf den Austausch mit dir.

🔹 Persönlich.

🔹 Klar.

🔹 Praxisnah.


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blockanswershare

09.05.25 18:12

Danke Telepathnic für den Faden.

Ich persönlich arbeite viel an bzw. mit dem Punkt 9 deiner Aufzählung. Und zwar aus der Jung'schen Perspektive.


Sich selbst und auch andere kennen und verstehen zu lernen unter dem Gesichtspunkt von C.G. Jungs

"Archetypen und das kollektive Unbewusste", hilft mir immer wieder, eben jenes Verständnis aufzubringen, warum ich persönlich oder aber andere Menschen in bestimmten Situationen oftmals handeln, wie wir es nun mal tun.


Zugegeben, in seine eigenen Tiefen oder Schatten zu blicken, ist selten ein Spaß, aber die Integration eben jener Anteile, die wir oftmals nicht wahrhaben wollen, die in uns allen schlummern, lohnt sich ungemein.


Denn am Ende erwächst daraus, Stärke, auch so etwas wie Macht bzw. Kraft, im positiven Sinne.

Vielleicht ist Reife das deutlich bessere Wort.



Ein Zitat was mir darüberhinaus auch noch passend erscheint und nach all der Arbeit die man sowieso schon mit sich selbst hat und einen danach noch weiterhin abrunden kann, ist von Martin Buber:

"Der Mensch wird am du zum ich."



Nochmals danke für den Faden.

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blockanswershare

09.05.25 18:50

Man kann dasselbe auch etwas trivialer ausdrücken.


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blockanswershare

10.05.25 07:14

Feedback:


"3. Die Achtsamkeit bewusst umlenken"


Das muss heissen:

"3. Die Aufmerksamkeit bewusst umlenken"


oder?

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Oberschwurbler

Feedback:


"3. Die Achtsamkeit bewusst umlenken"


Das muss heissen:

"3. Die Aufmerksamkeit bewusst umlenken"


oder?

blockanswershare

10.05.25 12:50

Dieser Titel wirkt im ersten Moment leicht widersprüchlich, denn Achtsamkeit ist per Definition bereits bewusst. Was hier beschreiben wird, ist das bewusste Umlenken der Aufmerksamkeit in achtsamer Haltung – also Achtsamkeit praktizieren, indem du entscheidest, wohin deine Aufmerksamkeit geht.


Unterschied zwischen Achtsamkeit und Aufmerksamkeit:


  •  Aufmerksamkeit ist die Fähigkeit, den Fokus auf etwas zu richten – egal ob automatisch oder gezielt. Man kann Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe, ein Geräusch oder auch auf Sorgen richten. Aufmerksamkeit ist neutral, technisch gesehen wie ein Scheinwerfer: Er leuchtet dorthin, wo du ihn steuerst – manchmal bewusst, manchmal unbewusst.


  •  Achtsamkeit ist eine besondere Form der Aufmerksamkeit – nämlich eine bewusste, gegenwärtige und nicht wertende. Achtsamkeit bedeutet, im Moment präsent zu sein, ohne zu urteilen oder sich in Gedanken zu verlieren. Es geht darum, bewusst wahrzunehmen, was gerade geschieht – innerlich wie äußerlich.


Es wäre sicher weniger verwirrend gewesen, wenn ich das hier etwas konsistenter angewendet hätte. Im Nachgang finde ich es aber ganz gut, dass es bei dir genau an der Stelle zu einer Reaktion geführt hat. Danke für das Feedback.

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